Sonntag, 11. Januar 2009

Quantum of Solace/Signs/The Happening

James Bond - "Reborn in Schweiß, Blut und Muskelfleisch." titelte einst die Spektralanalyse nach der Sichtung des umgekrempelten Chauvi-Charmeurs in Casino Royale. Der transformierte Held verlängert seinen stählernen Anti-Glamour in Quantum of Solace und scheint in dem auf Augenhöhe angesiedelten Spektakel nun wirklich bei Jason Bourne angekommen zu sein. Die merkliche Distanzierung von all seinen Figuren verschafft dem Film eine gewisse Ungebundenheit, die vielen Zuschauern anscheinend übel aufstieß. Mir nicht, denn immerhin konnte das Quäntchen Trost damit zumindest nicht in so viele fragwürdige Fettnäpfchen wie noch der Vorgänger treten. Es mag der kühlen Ausdruckslosigkeit der Handschrift Forsters verschuldet sein, aber James Bond ist distanziert immerhin genießbar und in gewisser Weise ein angenehmes Konzentrat.

So ein bisschen Walt Disney schadet nichts. Oder vielleicht doch? M. Night Shyamalans vorgeblicher Alien-Film Signs behauptet da wohl Anderes. Nachdem der Film geruhsame 100 Minuten voller Halb-Skurrilitäten, belanglosen Familiengeflechten, der obligatorischen "Verlust"-Nummer und angedeuteten Mysterien bestritten hat, kommt er dann zum vermeintlichen Highlight: Einer verqueren Vermischung von Schicksalsgläubigkeit, Gottesprüfung und Wiedererstarkung des Glaubens beim nunmehr geläuterten Dorfpfarrer Mel Gibson. Die Invasion der Außerirdischen als Vorwand für so einen Mumpitz, und dann wird doch noch auf die letzten Meter einer einge-CGIt. Prost Mahlzeit im Christenuniversum. Grässlich.

Die Kritik ist sich nicht so ganz im Klaren darüber, ob The Happening nun ein Meisterwerk oder eine Zumutung sein soll. Das Kinopublikum lag folgerichtig in der Mitte und so floppte der Film zwar nicht, machte aber auch keine Purzelbäume. Ich schließe mich an und meine, dass Shyamalan da schon einiges Ärgeres verbrochen hat, aber auch schon mal besser war. Wieder einmal pendelt der Film zwischen Ideenreichtum und plattem Messagekino, besitzt Bilder voller Stärke, thematisiert recht eindeutig seinen Endfremdungsgedanken und liegt am Ende doch unspektakulär darnieder. Er captured den Gedanken einer in der Luft liegenden Angst und nicht fassbaren Gefahr, am Ende stirbt jeder Mensch für sich allein ohne Umreißen zu können, warum denn nun eigentlich. Diese monotone Dauerspannung, über die The Happening damit verfügt, ist sein Plus und vielleicht auch ein wenig Minus. Denn das Unerklärliche und fast statisch Apathische, das seine Figuren umfasst, wirkt auf die meisten Zuschauer wohl reichlich befremdlich. Lange wird er Shyamalan diesen Schuh nicht mehr durchdrücken können, vermute ich, wenngleich der Abgleich mit dem Konventionskino bei ihm im letzten Moment ja doch immer noch geschieht. Ob das für die kommenden Projekte reicht, bezweifle ich allerdings.

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