Michael Mann, USA 2006
| michael manns aufpolierte post-2000er variante der 80er edel krimiserie. stilbombe? oberflächenrausch? oder doch crockett und tubbs angekommen in der düsteren realität - downtown miami edelclub-atmosphäre eingetauscht gegen amerika, nur so halb im trauma zugegen? alles so ein bisschen, doch keines von alledem so wirklich. zum einen schafft mann seinen typischen mix aus starken bildern, jazziger atmosphäre und tiefergehenden momenten dieses mal nicht so recht zu realisieren. im vergleich zu seinen vorgängern sackt miami vice stilistisch um einiges ab, auch wenn mit der digitalen handkamera in nächtlicher umgebung in manchen momenten auch ein anderer stil angedeutet wird. warum miami vice letztlich aber vor allem zur enttäuschung wird, lässt sich auf diese ungenauigkeit zurückführen, die das gesamtwerk auszeichnet. einerseits dominiert die oberfläche klar und deutlich, wird revivalmäßig auf ein genreformat der alten schule zurückgegriffen. das bedeutet neben konventionellen storyverläufen und gewöhnlicher ästhetik auch platte figuren und so einige plotlöcher. auffällig dabei vor allem die stark geminderte brutalität, die doch eben eigentlich vorhanden sein müsste, wenn der film in so ein realistisches szenario vordringen möchte, wie er es an einigen stellen vorgibt zu tun. so ist die showze aber eben recht ambivalent. zudem bleibt in diesem szenario auch kein platz für die melodramatischen momente, die der film gegen ende schaffen möchte - der versuch eines tieferen eintauchens wie er eben bei den vorgängern manns geklappt hat, trifft hier auf die recht harte oberfläche. miami vice funktioniert somit als copthriller für die 2 1/2 h ungewöhnlich gut, bleibt aber als neuer film von michael mann eine enttäuschung... Kino/Cinemaxx
Freitag, 15. September 2006
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