M. Night Shyamalan, USA 2006
| welcher teufel shyamalan geritten hat das konzept für diese inkohärente dämlichkeit von einem film durchdrücken zu wollen würde mich mal interessieren. lady in the water ist ein munteres gewusel aus allerlei versatzstückhaften ideen, die von märchenhaftem ambiente über apokalyptische mysterien, von multikulturellem ensemble-melting pot bis zur fabel über film, von fast melancholischem horrorfilm bis zur innenansicht eines künstlers reichen. da fängt der betrachter schnell an zu staunen, was hier so alles in einem drehbuch verwurschtet wurde. am auffälligsten bei diesem kunterbunten mischmasch ist jedoch vor allem die tatsache, dass dies alles zu keinem zeitpunkt auch nur im ansatz als film funktioniert. so ist lady in the water ungefähr das langweiligste, was ich in diesem jahr zu gesicht bekommen habe. was hier als quirrlige anordnung konstruiert wird, scheint gleichzeitig zu viel und zu wenig des guten.
doch nochmal einen schritt zurück - lady in the water ist zunächst einmal ein genremix aus mystery-thriller, moralischem familienfilm, märchengeschichte und harmlosem horror. unter diesem gemisch aus berechneter genremontur liegt dann ein subtext über film und filmemachen, der irgendwie allzu offensichtlich eingespannt ist, andererseits außer der netten idee an sich nichts zu bieten hat. der schreiber, die story, der kritiker - und mittendrin shyamalan als selbstinszenierer - alles äußerst seltsam unausgereift. die erzählung vernachlässigt für diese konstruktion und für seine stereotypen figuren aus allen erdenklichen kulturkreisen ganz heftigst den mysteryplot, der insgesamt so erbärmlich spannungsarm wirkt. da wird von einer fährte zur nächsten gehumpelt als ob der zuschauer ein naivling ist, der noch nie einen streifen aus dem genre gesehen hätte. überhaupt kam ich mir mehrmals verarscht vor von dem werk - gerade dieses offensichtliche, krampfhafte spiel mit einer auf sich selbst beziehenden plotstruktur wirkte so, als ob der film protzen möchte mit einer klugheit, die er vorgibt zu besitzen.
interessant ist bei der ganzen sache auch das drumherum, denn disney wandte sich von shyamalan ab, gab der idee wohl keine chance und löste gleich ganz den vertrag mit dem eigentlich doch so verehrten regisseur. daraufhin gab ihm warner brothers die möglichkeit, sie werden es wohl schon jetzt bereut haben, nachdem die box-office-zahlen ja recht übel waren. eine komische entwicklung irgendwie, bei the village gab disney noch einmal grünes licht, obwohl mir der film durchaus düsterer und subversiver vorkam - beim harmlosen biederkrimi lady in the water nun ausgerechnet verlässt das studio shyamalan, zu dem der film weitaus besser passen würde... Kino/Cinestar
Mittwoch, 20. September 2006
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