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DER ROTE KAKADU erzählt eine wilde, fast wirre Geschichte um eine Dreiecksbeziehung in Dresden kurz vor dem Mauerbau 1961. Rock'n'Roll, eine (noch) Unbeschwertheit und Ähnliches spielen die Hauptrolle im Leben der Studenten. Wie in einem Fiebertraum arbeitet Graf einzelne "Orte" ab. Mal verschlucken die Figuren ganze Sätze, mal zoomt Graf seine Bilder euphorisch durcheinander, dann wieder wild farbige Settings (alles auch immer als Hommage an ein gänzlich anders liegendes Genre, Mario Bava und co zu lesen). Die Dramaturgie holpert damit so dahin, aber wie gesagt, Graf ging es um die "Momente", nicht um eine stringente, runde Story, die womöglich noch eine Moral bereit hält. Stattdessen eine extrem langgezogene Love Story, im Grunde genommen sogar eine ziemlich mutige, weil dem Publikum nicht mehr Beachtung als notwendig geschenkt wird. Graf tut sich im Kontext des "DDR-Geschichte-Aufarbeitungs-Films" wohltuend hervor. Allein, ein Aha-Erlebnis ist DER ROTE KAKADU damit nicht unbedingt geworden. Eher ein ganz seltsamer, ganz eigensinniger Trip.
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