Dienstag, 23. Juni 2009

Kinskis Paganini vs Transformers: Revenge of the Fallen

Klaus Kinski, Italien/Frankreich 1989 vs Michael Bay, USA 2009


Wenn ich später einmal Weltherrscher sein sollte, werde ich Klaus Kinski wiederbeleben und zum Protektor einer Insel machen, auf der sich dann auch Michael Bay herumtreiben wird. Dort wird dann den ganzen Tag Kinskis Paganini laufen, Bays Schmutzfinken hingegen not so much. Bei Kinski weiß man, woran man ist, bei Bay tue ich es auch nach dem x-ten Machwerk immer noch nicht. Ist er vielleicht doch nur ein Scherzkeks?

Kinski inszenierte kurz vor seinem Tod diese vollkommen freidrehende Tour de Force. Ein Schnittgelage ohne vorne und hinten, ohne erkennbare Strukturen, dafür mit viel Blitz und Knallerei, Obszönitäten, Musikterrorismus und Kinski. Pferde pimmeln ihre Stuten, Männer ihre Mädchen. Die Bilder laufen am Band, ohne Rast, wirbeln den Filmkörper herum als hätte er ein Magengeschür und kippe da Milch rauf.

Bays Transformers-Nachfolger ist nicht so verrückt, sondern mal wieder ziemlich doof. Immerhin kam mir diesmal des häufigeren der Gedanke, dass Bay hier nichts ernst meint. Neben dem infantilen spätpupertären Humor schleicht sich hier und da auch eine ironische Überstilisierung ein, die nachdenklich macht. Klar gibt's wieder Militärfetischismus, klar gibt's patriotischen Patriotismus mit Mundgeruch, und klar gibt's auch wieder diesen seltsam akzeptierten Rassismus (Roboter mit "humorigen" Attributen von Afroamerikanern bspw.). Das kennt man, das verabscheut man. Dann ist da noch die an die Wand gefahrene Dramaturgie, die dem Militärreigen einfach die letzten 45 Minuten überlässt, auf das wir uns mit dem Film verlaufen im trüben Gewässer einer fetischisierten Dauerbefeuerung. Nein, ich will nichts Gutes über den Film sagen, das hat er nun auch wirklich nicht verdient. Aber immerhin: Lange habe ich nicht mehr so gelacht.

Nach Kinski in der Nacht und Bay am Tage bleibt am Ende nur das Staunen und möglicherweise Augenreiben. Und was kommt jetzt?

Montag, 22. Juni 2009

Shortys Juni 09

Poseidon
harmlose Nummernrevue, die sich aufs Abarbeiten der Genreklischees und Plot Points konzentriert.

The Mutant Chronicles
Zu dunkel geratenes CGI-Massaker mit halbherzigem Trashanspruch.

Golden Door
Lahmes Kunstkino, sperrig, knochig, karg.

Ex Drummer.
Klassischer Menschenhass ohne Brechung, mit punkiger Attitüde wird jede Figur als marodierendes, schäbiges Ungeziefer entlarvt und stolpert gottverlassen durch diesen Haufen Nicht-Geschichte.

Adam Resurrected
Ein reichlich groteskes Unterfangen nachhaltige NS-Traumata abzubilden. Bitte auf deutsch schauen, wenn man die vollkommene Abstraktion erleben möchte.

Death Race
Plotpoint für Plotpoint abarbeitendes Actionvehikel, protzig, prustend, prollig.

Underworld: Rise of the Lycans
Gothisches Actionvehikel, zwar recht debil, aber durchaus goutierbar.

The Dutchess
Banales Kostüm-Melodram nach dem alten Strickmuster Liebe vs Gesellschaftsdruck.

A Generation
Kammerspielartiger Erstling von Andrej Wajda. Ziemlich statisch, voller Text und ohne prägende Bilder.

He's just not that into you
Liebesallerlei, dass sich zwischen Drama (Connelly, Johansson) und streckenweise platter Komödie (Berrymore und diese Fremdscham-Elli) nicht entscheiden kann, letztendlich aber zutiefst biedere Frauenmagazin-Weisheiten an die Frau zu bringen versucht.

Freitag, 19. Juni 2009

Oscars & Césars Bettgeschichten

1989 gelang es Rain Man dem ausgehenden Jahrzehnt eine Art Denkmal zu setzen und damit auch noch einen umfassenden Erfolg zu verzeichnen. 4 Oscars für den Film und Weltruhm für seine Rolle erhielt Dustin Hoffman als Autist, der 80er Jahre Yuppie Tom Cruise zu einem besseren Menschen macht. Rückblickend handelt der Film das Ende eines Jahrzehnts ab, für das der junge Cruise hier stehen soll. Problematisch allein ist, das man Cruise seine Wandlung zum Menschenfreund nicht abnimmt. Der lockere Ton, den der Film zudem anschlägt passt zum Dramatischen kaum. Rain Man wirkt seltsam in seiner Zeit gefangen, dass merkt man ihm nicht nur an den Frisuren seiner Protagonisten an, sondern am kompletten Handwerk.

Französische Ensemblegeschichten sind im Arthouse gern gesehen, das letzte Jahr stach der Film mit dem einfachsten Titel für so ein Genre Paris hervor. Die Binoche und so einige andere gern gesehene Franzosen geben sich unter der Ägide Cédric Klapischs die Klinke in die Hand und verketten diverse Einzelgeschichten (amour fou alter Mann, junge Frau - Depri-Loch und Kampf in der Midlifecrisis etc). Die tragische Beinote erhält das Werk dadurch, dass der Erzähler selbst kurz vor einer hochgefährlichen Herz-OP steht. So blickt er in der letzten Einstellung halb durch seine Krankheit, halb durch die Schönheit der Welt versunken auf seine Stadt und die Figuren des Films. Typisch französisch, typisch humanistisch, typisch beschwingt mit leiser tragischer Note. Und der einfachen Erkenntnis, dass man sein Leben genießen soll, solange man noch kann.

Im deutsch-chilenischen Sex-Kammer-Spiel En la cama wird viel geredet. Mann und Frau verbringen eine Nacht im Bett und philosophieren über die Liebe, Beziehungskonstellationen, Lieblingsfilme. Die Vergänglichkeit der Situation, die uns und ihnen unbekannte Vergangenheit und Gegenwart der Figuren sind der zentrale Spannungsmoment, der den Film wach hält. Die Weisheiten und die so wahren und echten Emotionslagen, die hier gesucht werden wirken weniger beschwingt und weitaus prätentiöser, als es intendiert sein kann. Letztlich wirkt der Minimalist leider zu häufig auch nur wie ein schaler Abklatsch der Linklater-Leidenschaftsszenarien Before Sunrise und Before Sunset.

Mittwoch, 17. Juni 2009

Bad Timing

Nicolas Roeg, Grossbritannien 1980
Die Liebe und die Obsessionen. Genau dafür scheinen Nicolas Roegs offene Filmform, seine Kollisionsmontagen, seine musikenthusiastischen Kollagen, seine Fokussierung auf den Geschlechtsakt als Mittelpunkt einer Beziehung und deren Niedergang im Rabiaten des Sexualaktes wie geschaffen zu sein.

Ein Psychoanalytiker (vielleicht eine zu plakativ gewählte Berufsgruppe) verguckt sich in ein fesches Madel. Art Garfunkel trifft auf Roegs Lieblingsschauspielerin und Ex-Ehefrau Theresa Russell. Free Minds on their way to love. Das alles ist Zentrum des Films und zugleich nur ein Rückgriff. Eigentlich geht es um den Suizid- oder etwa doch Mordversuch des Mädchens, den Harvey Keitel aufzuklären versucht. Eigentlich geht es aber darum eben nicht. Keitels Gesicht ist da vielleicht ebenso verschwendet oder unnütz, wie der ganze drumherum gestrickte Kriminalplot an sich.

Doch zur Kulmination und Eruption der Gefühlslandschaften muss es doch sein. Eine frische, junge Liebe also der Ausgangspunkt. Garfunkel ist als im Leben angekommener Psychoanalytiker natürlich schon etwas älter, Russell hingegen die Aphrodite, die den Moment festhalten, sich selbst aber nie festlegen will. Man fließt zusammen durch die Zeit, und wie in jeder Liebesbeziehung die so wundervoll leidenschaftlich angekurbelt wird, kommt der Bruch umso brachialer.

Garfunkel wird eifersüchtig und kontrollierend. Er will das zuweilen recht leichte Mädchen für sich. Sie wird sein Objekt der Begierde - mit der Betonung auf "Objekt" - wie es im guten Liebesfilm irgendwann immer passieren muss. Sie wehrt sich, haut ab, hat eh noch einen noch älteren Ehemann von früher über der österreichischen Landesgrenze. Sie wird depressiv, er obsessiv, die Liebe bleibt, doch was für eine? Das böse Ende kommt alsbald.

Was Roeg macht, ist das Auf und Ab der Liebe abstecken. Der "gute" und der "böse" Trieb. Die Liebe und der Hass. Die Lust und die Aggression. Allesamt gegenüberstellen und doch in ein und dasselbe Boot holen. Er schneidet den Überlebenskampf der suizidalen Russell zusammen mit einem leidenschaftlichen Liebesspiel der beiden Protagonisten zum Anfang ihrer Beziehung. Er sieht bereits frühzeitig die fatale Dynamik, welche diese (nur diese?) Beziehung - auch dank ihrer heißspornigen Attitüde - annehmen muss. Es gibt keinen Ausweg. Man kann noch so sehr rationalisieren oder vermeintlich darüber stehen (Hallo Sigmund!). Am Ende ergreift das Irrationale die Realität. Wir sprechen vom Desaster. Vom Frontalaufprall. Vom Totalschaden. Von einer zuende geführten Liebesgeschichte.

Sonntag, 14. Juni 2009

Bummel auf dem Flurkorridor

Vicenzo Natalis Cube Follow Up Cypher beginnt mit grandiosen, ultradüsteren Bildern einer beinahe gleichgeschalteten, architektonisch beeindruckenden Welt. Das unterkühlte Identitätsdrama bietet zunächst eine Geschichte um einen sich von der Welt entfremdeten Mann (Jeremy Northam) an, dessen Präsenz immer wie gedämpft in dieser blau-grauen Welt entlang gleitet. Leider verliert sich dieser spannende Blick ab der Hälfte zusehends in einem komplottreichen Agentendrama, in welchem die Identitäten wild durcheinander gewirbelt werden und die Figur einem damit leider immer gleichgültiger. Plottwists werden zum bestimmenden Merkmal und das tut der anfangs schönen Dystopie nicht gut.

Gäbe es ein Adjektiv pro Filmemacher, so müsste dieses bei Richard Linklater definitiv "verlabert" lauten. Das ist zwar schon Konzept und formaler Gestus bei ihm, nichtsdestotrotz erschien es mir bei Waking Life erstmals wirklich passend mit dem korrelierenden Inhalt zu sein. Im Grunde ist der Film ein fließender philosophischer Essayband, ein Labyrinth der Gedankengänge, eine Textansammlung. Nur auf den zweiten Blick entsteht daraus auch wirklich etwas Filmisches, der Zusammenhang wird über die Idee des Traumhaften geschaffen, welcher dem filmischen Raum ähnelt. Das Unterbewusstsein spült wilde, intellektuelle Gelage an die Oberfläche, die hier für den Zuschauer ausnahmsweise visualisiert werden können, wenngleich auch mit dem Verfremdungseffekt des Comics. Glücklicherweise kam mir die Show zu keiner Zeit gestelzt vor, sondern voller ehrlicher Neugier. Ein schönes Erlebnis, bei dem man im Übrigen auch nebenher sein eigenes Rezeptionsverhalten beobachten kann (Der Film läd dazu ein Konzentrationsausfälle gegen Momente eigener, weiterreichender Gedanken stehen zu lassen). Emotional ist das alles ziemlich seltsam, aber regt damit ebenfalls zum Nachdenken über die Möglichkeiten und Grenzen von Film an.

Ich habe die ganze Zeit gehofft, dass nicht auch Nick Nolte noch anfängt französisch zu reden. Hat er nicht, also stolperte ich mit meinem Schulfranzösisch so einigermaßen geflissentlich durch Olivier Assayas Clean. Dieses Sprachgemisch und meine zerfaserte Rezeption (ich behaupte mal, ich hätte alles verstanden...) gehen aber auch recht konform mit dem Film an sich. Das nervöse Gewusel durch das sich die hektische Maggie Cheung (Darstellerinnenpalme in Cannes 2004 - Wofür?) und der ruhige Gegenpol Nick Nolte da bewegen, läd nicht gerade zum Interesseentwickeln für die Figuren ein. Assayas hat da wohl sicherlich Interessanteres (= Provokativeres?) auf die Beine gestellt. Wird demnächst besichtigt.

Donnerstag, 11. Juni 2009

From the Land of Fun

Adam Sandler gelingt in You don't mess with the Zohan so eine Art politisch inkorrektes Filmchen, dass aber nie wirklich inkorrekt genug ist, um wirklich Tabus zu brechen. Neben dem politischen Witz steht der Triviale, Obszöne und Prolletarische. Amüsanter als die herkömmlichen Komödchen aus Hollywood ist das zwar allemal, wenn am Ende allerdings das Hohelied auf die Völkerverständigung gesungen wird, ist das zwar eine hübsch humanistische Botschaft, allein glaubhaft ist das dann nicht mehr angesichts der schwarzhumorigen Gesten, die hier und da im Film angezeigt wurden.

Dreamworks schmiss letztes Jahr den Kung Fu Panda in den Ring gegen Pixars Wall-E. Wenn die herzige Geschichte um den einsamen Roboter von einem atemberaubenden ersten Teil in harmlose Familienunterhaltung abrutscht, bleibt der Panda konsequenter und sagt gleich an, was Sache ist. Seine hübsche kindgerechte Abhandlung über Verlust, Liebesentzug und charakterliche Schwächen hat viele bleibende Momente, sonnt sich manchmal etwas zu sehr im Slaptickshaften und endet auch etwas zu hoffnungsvoll, aber gut, es bleibt eben doch ein Familienfilm. Ehrlicher als Wall-E ist er damit allemal, wechselt er schließlich nicht seinen Tonfall in eklatant-anbiedernder Weise.

Schon ein seltsamer Vogel, dieser $9,99 Episodenfilm. Da lassen sich Männer zu haarlosen Sesseln umfunktionieren um einem Model zu gefallen. Da sterben Engel zwei Mal (beide Male doch ein Überraschungseffekt), und sind sowieso nur die Zyniker vor Gott gewesen. Da findet keine Figur Ruhe oder überhaupt einen richtigen Abschluss in seiner persönlichen Erzählung. Tania Rosenthals Sammlung an Knetfigurengeschichtchen nach einer Kurzgeschichten-Sammlung Edgar Kerets ist manchmal bizarr, manchmal auch nur naiv-humanistisch, immer recht kurzweilig. Am Ende sitzt man doch ziemlich ratlos im Kinosessel. Nicht das Schlechteste, vermute ich.

Donnerstag, 4. Juni 2009

Oscars Darling #3 - Sommerblockbuster 09, Klappe die Erste

Ich bezweifele stark, dass Watchmen beim Publikum gut angekommen ist. Nun ist es so, dass die Fans im Fußball-Stadion buhen können, wenn ihnen die Leistung der eigenen Mannschaft missfällt. Beim Film ist das - häufig, wie eben hier - glücklicherweise anders. Wenn ein Film an der Kasse floppt rührt das meistens aus schlechtem oder zu wenig Marketing bzw aus der Tatsache, dass die Geschichte schon auf dem Papier niemanden interessiert. Im Kino angekommen, ist die Karte längst gekauft, wenn sich beschwert wird. Und das wird es dann eben doch nicht, vermutlich auch, weil viele gar nicht eingestehen wollen, dass sie den Film so schlecht fanden, eine adäquate Argumentation hat der durchschnittliche Kinobesucher im Regelfall ja eher selten. Zudem ist Kino für die meisten keine Grenzerweiterung über den "Zeitvertreib" hinaus, und den hatte man auch bei einem uninteressanten Film. Also bleibt zumeist nicht mehr als ein "Fand ich irgendwie nicht so spannend." Glück für die Filme. Beispielsweise einen wie Watchmen, der sich Zeit nimmt, dicht am Original-Comic hängt, und sich entschleunigt auf seine Figuren konzentriert. Der Film ist von Comic-Fans für Comic-Fans und somit gegen über 90% der Restbesucher. Respekt für soviel Disrespekt. Und Respekt für soviel Hang zur Kunst der Graphic Novels. Zack Snyder wird jetzt von allen 300-Bashern wieder verehrt werden, vermute ich mal.

Alle schimpfen wieder und ein paar freuen sich. Dabei ist der Film doch so schön körperlich, figurenorientiert und dem Aktionskino verschrieben, dass man ihm kaum böse sein kann. X-Man Origins: Wolverine ist eine Spassgranate, der furiose Comic-Anfang müsste schon von Beginn an versöhnen, wem die Enttäuschung nachher ins Gesicht steht. Angesichts der angenehmen Entwicklungen in den Comicfranchises sollte sie das aber eigentlich nicht. Auch Jackman kümmert sich um die inneren Konflikte seiner Figur (natürlich oberflächlich, natürlich grobkörnig und kernig). Kampfeslust und Explosionsgefahr überall (letzteres vor allem hinterm Rücken). Man liest sich hinein in die Motive (Rache, Verlust, Tier-Mensch, Ego, Erinnerung, blabla) und genießt. Nichts dran auszusetzen.

Als Erinnerungs- und Mythenmaschine mag J.J. Abrams handzahmer Star Trek Aufguss für die ältere Generation zu gebrauchen sein. Davon ab aber ist der Film ein beinahe desaströses Ergebnis biedersten Sommer-Blockbuster-Kinos. Es gibt so viele Baustellen, dass man nicht weiß, wo man anfangen soll. Vielleicht bei der ruckelig-blendenden (im schlechtesten Sinne - Abrams verwendet Flare Lenses und ruckelt mit der Kamera über den gesamten Filmverlauf) Optik? Vielleicht bei dem banalen Zeitreise-Salat, der so etwas wie ein Narrativ darstellen soll? Vielleicht bei den zweidimensionalen Figuren (die Krönung wohl die "starke" Frauenfigur der Uhura)? Vielleicht beim durchschaubarsten Versuch dem Werk eine forciert Humorspritze einzuverleiben? Am Auffälligsten und Maßgeblichsten für die miese Breitenwirkung aber ist wohl die sprunghafte Narration, die einer geschlossenen Dramaturgie beinahe diametral entgegen steht. Wo sind wir? Irgendwann fragt man sich das nicht mehr, schlichtweg weil einen der ganze Plot mitsamt seinen Abrissfiguren nicht interessiert. Es lebe hoch der Mythos (wohl gemerkt der ersten Star Trek Serie!). Mehr als ein Anschieben benötigt es nicht. Die Leute werden es "erkennen" und "erinnern". Der Rest ist ein Selbstläufer. Abrams und seine Crew fokussieren sich auf die Geschichte eines Gründermythos - Der interkultureller Schmelztopf, der adoleszente Kampf zum Erwachsenwerden, die "Grundierung" aller Geschichten der Serien und Filme, die hier gelegt wird. Das funktioniert. Auch beim jüngeren Publikum. Die Schnittmenge scheint gefunden. Jetzt könnte man wieder vom nationalen Geist anfangen, wonach sich wohl vor allem US-Bürger mit dem Film wohlfühlen. Sollte man aber vielleicht nicht, weil ich glaube, dass der Film auch international wirkt. Zu tief suchen braucht man vielleicht auch nicht, oder, kulturpessimistisch gesagt: Das bodenlos-feige Arrangement von Gewohnheiten funktioniert halt immer.