Sonntag, 15. Juni 2008

Walk the Line

James Mangold, USA 2005
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Ich glaube die grundsätzliche Problematik von Bio-Pics besteht darin zumeist weder einem diskursiven Anspruch, noch einem ästhetischen Mehrwert gerecht werden zu können. Neben dem dramaturgischen Lapsus - dem sich das Genre seit jeher automatisch aussetzt, will es doch eine "wahre" Geschichte erzählen - kann sich so ein Film seltenst behaupten.

WALK THE LINE ist da keine Ausnahme, sondern nur die harmlose Bestätigung dieser Gedanken. Mangold bricht die Figur Johnny Cash herunter auf einen nicht verarbeiteten Brudertod, einen Vater-Sohn-Konflikt und eine Liebesbeziehung, die ihren Weg erst nach 120 Minuten hin und her findet. That's it! Kein Nachstöbern in Zeit und Gesellschaft, kein Interesse für den musikalischen Werdegang und vor allem kein Wort zu einer Ikonografie des Verdammten, die an der Figur stets das Besondere ausmachte.

Statt dessen Groupies, Drogen, der Oscar. Seine Kinder ebenso wenig im Bild wie alle anderen außer June (Reese Witherspoon) und Cash selbst (Joaquin Phoenix). Am Ende wird geheiratet und sich sogar in gewisser Weise mit dem Papa versöhnt. Sonst nichts, nicht mal ein Blinzeln. Walk the average!

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