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Das Hulk-Franchise ist sicherlich eine der spannendsten Comic-Serien, die eine mediale Wandlung durchgemacht haben. Nach der TV-Serie aus den späten 70ern und frühen 80ern, die sich bis in die Mitte 90er noch hoher Pupularität erfreuen durfte, holte man 2003 mit dem ersten Kinofilm - einer durchaus gelungenen, sehr eigenartigen und doch einer Comicvorlage unheimlich gerecht werdenden Verfilmung vom Arthouse-Ästheten und perfektionierten Melodramatiker Ang Lee - den Mythos zurück auf die Leinwand.
Verwunderlich ist nun, dass man sich nach dem mäßigen finanziellen Erfolg des Films nochmals an den Stoff gewagt hat. Als Hollywoodskeptiker konnte man nicht annehmen, dass eine Linie beibehalten würde, die einer ernsthaften Auseinandersetzung treu bleiben würde, zudem mit Louis Leterrier ein relativ unbekannter Regisseur (lediglich das Actionvehikel TRANSPORTER 2 geht bisher auf seine Kappe) als Frontmann eingesetzt wurde.

Weiter geht's mit dem offensichtlichen Antimilitarismus, der konsequent durch den Film getragen wird. Die subversiven Betätigungsfelder finden ihren Höhepunkt im "Endgegner", einem zum ehrgeizigen Supersoldaten mutierten Anti-Hulk (Tim Roth), der im Moment der absoluten Macht alles und jeden tötet.
Nochmal der enttäuschende, herzlose Vater (auch das bekannt aus Lees Film), und am Ende ein doppelter Gimmick: Zuerst der notwendige Rückzug des Helden (in der wuseligen Masse eines Großstadtmolochs klappte es nicht, nun ist es die Wildnis als Einzelgänger), und nein, selbst buddhistische Yogaübungen können das Innerste nicht zurückhalten. Dann kurz vor dem Abspann noch angedeutete Heldencocktails, auch die exzellente Musik und der Gastauftritt von buddy Lou Ferrigno sei noch erwähnt. Ja, THE INCREDIBLE HULK ist gelungen und lässt die Franchise zur vielleicht vielseitigsten und stärksten in Sachen Comicverfilmungen werden.
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