-------------------------------------------------------------------------------------

THE DEVIL CAME ON HORSEBACK ist eine Dokumentation, die trotz bestem Willen und bester Absichten viel zu vieles falsch macht. Es geht um den Sudan, um den Genozid in Darfur. Es geht aber viel mehr um Brian Steidle, einen amerikanischen Soldaten, der zum Beobachten 2003 in die Region geschickt wurde, als nach dem Waffenstillstandsabkommen die Jagd der arabischen Reitermilizen auf die Afrikaner began. Steidle ist offensichtlich nicht allzu helle, und schockiert darüber, das sein Land nicht eingreift. Er redet davon doch eigentlich mit 38 in Vorruhestand gehen zu wollen, und brüstet sich nun damit, dies nach dem Gesehenen nicht mehr tun zu können, ganz so als sei er der Held dieser Dokumentation.
Aber es ist eben nur diese fetzig geschnittene Doku - eine, die ihre schlimmen Bilder zur richtig getimeten Dramaturgie einsetzt - welche Steidle zu diesem macht. Bewirkt hat der Soldat nämlich wenig bisher. Und weil so eine Doku, die ja auch meist noch etwas erreichen möchte, kaum im Angesicht des Schocks enden kann (wo sie realistisch enden muss), treibt sie der Geschichte einen Drive ein, und einen fast verrückten Hoffnungsschimmer ins Gesicht. Steidle wird zum narrativ nötigen, zentralen Element gemeißelt, und erzählt ungeachtet seiner teilweise zum Zerbersten dummen Beiträge ("könnte man die Welt von diesen seelenlosen Teufeln befreien, sie wäre um so viel besser.") seine Lebensgeschichte als Abgleich mit der Leidensgeschichte der Schwarzafrikaner.
Die amerikanische Sicht - eine jederzeit dreist aufgesetzte - gerät zur Zentralperspektive. Armer, weißer Soldat. Was musste er nur alles mit ansehen? Dass THE DEVIL CAME ON HORSEBACK dabei auch die Absicht erfüllt, aufzuklären und wach zu rütteln, rettet ihn vor einem völligen Abstrafen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen