Donnerstag, 14. September 2006

Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders

Tom Tykwer, Deutschland/Frankreich/Spanien 2006
| eine beleidigung für den zuschauer wie der untergang ist das parfum nun nicht geworden, aber nahe dran. zu bernd eichinger braucht man nicht mehr viele worte zu verlieren - um die ideale filmische hülle für seine geldmaschine zu finden gibt er auch hier alles erdenkliche. so wird uns hier auf dem goldenen tablett präsentiert: ein märchen, erzählt im stil von amelie - genauer genommen der versuch eines genremixes von thriller und drama versetzt mit ein wenig adventure-stimmung, kauzigen witzigkeiten, häufigen, pompösen settingwechseln und hochtrabend emotionalisierender musikuntermalung. dass der eigentlich nüchtern erzählte plot dazu natürlich passt wie ein elfenbeinzahn in einen mäusearsch ist klar. eichinger - einmal mehr bauchnabelpolierer, soweit nichts neues. zu tom tykwer jedoch sollen dann auch noch ein paar worte verloren werden, da dies noch nie geschehen ist an dieser stelle. in deutschland mag man ja seine regisseure, denen auch international "talent" bescheinigt wird - vor allem die, welche geld und ruhm einbringen und dazu am besten noch ein wenig stil haben. elendig überschätzte zelluloidschmierfinken wie fatih akin zum beispiel (siehe vorheriger post). oder eben tom tykwer - mister style over substance schlechthin. gut, da mag ich polemisch übertreiben, aber das, was ich hier zu sehen bekam, beschreibt den stil des regisseurs und des films eben perfekt ohne da viel hinzusetzen zu müssen - substanzlos. die ersten 2/3 des films bieten eben nichts, rein gar nichts auf irgendeiner reflexionsebene, dann kommt der plakative schluss mit dem ...gähn... vorschlaghammer. tykwers schöne, verträumte bilder, die so gerne poesie ausstrahlen würden, und stets verzweifelt versuchen niveauvoll zu wirken, am liebsten bezeichnungen wie "lyrisch, magisch, episch" zu hören bekommen würden - sie verpuffen prinzipiell im nichts, sind an sich biedere tümmeleien. wer auf solche oberflächenpolitur und lackanstrichgelage steht - bitte sehr, zugeschlagen. es bleibt mitanzusehen wie der film munter von plotloch zu plotloch hüpft - so sehr auffällig, dass man dies nicht mal mit der märchenhaften art und weise mehr rechtfertigen kann - wie er einige unglaublich dilettantische dämlichkeiten zelebriert (auch hier nochmal der verweis auf den untergang, bei dem ich ebenso staunen musste wie so etwas ernst genommene werden möchte) oder wie dustin hoffman sich zum clown macht. interessant auch zu sehen, dass das werk bei der deutschen presse komplett durchgefallen ist. immerhin, hoher blutdruck bei der kritik und dieses mal keine lobeshymnen...vorerst... PV/CM

Keine Kommentare: