Samstag, 10. Januar 2009

King of the Ants/Awake/Timber Falls

Stuart Gordon habe ich seit seinem Meisterwerk Stuck aus dem Vorjahr fest im Planer. Durchaus gespannt war ich daher auch auf King of the Ants, seinem 2003er Flick um einen jungen Egalo, der für fiese Machenschaften von üblen Burschen eingespannt wird und einen Mord begeht. Der Naivling wird daraufhin vom mafiösen Pack gejagt und verliebt sich in die Witwe des von ihm Getöteten. Gordons Thriller ist sehr dreckig und böse geraten, unglückliche Umstände und pure Dummheit geben sich die Klinke in die Hand. Auffällig ist, dass sich Gordon auch hier eine sozial schwache Figur sucht, um sie gar noch ein paar Leiternsprossen abwärts rasseln zu lassen. Wieder finden wir uns im Milieu der Obdachlosen wieder. Scheint ein gern gesehenes, und durchaus nicht alltägliches Motiv zu sein. Ebenfalls bitterböse bleibt Gordon in der blutigen Brutalität, die er abbildet. Beinahe exploitativ foltert es sich durch die zweite Hälfte des Streifens. Die vagen Charakterzeichnungen sind da vielleicht nicht das Hilfreichste, um dem Film das fiese Antlitz aus der Visage zu putzen. Nichtsdestotrotz wieder ein kleiner, gemeiner Gartenzwerg, wenngleich auch lange nicht so stark wie der wesentlich pointiertere Stuck.

In Awake gibt es mitgezählter Weise gleich 3 Plot Twists. Für Freunde des Konstruktionismus ein Fest, für Feinde von Storylöchern ein Graus. Insgesamt doch sehr naiv geht der Film in sein Thrillerschema, das immer mehr Krimi als Horror ist (die wache Narkose ist eher ein Aufhänger, als tatsächlich wichtig für die Story). Wer da wie und warum was tut ist die Frage, die drei Mal durcheinander gewirbelt wird. Spannend bleibt die Konstruktion des Films, die einstmal kaltherzig gezeichnete Mutter zum letzten verlässlichen Element für den hilflosen Protagonisten zu machen. Jegliche äußeren Einflüsse sind bösartig, nur auf seine Mutter kann sich ein Sohnemann heute noch verlassen. Ödipus lässt grüßen.

Der viel gescholtene Timber Falls beginnt zunächst weitaus angenehmer als erwartet. Verhältnismäßig klischeearm bewegt sich der Backwood-Slasher in den Wald, dort angekommen wird es allerdings schnell ungemütlich. Schnell deutet sich das altbekannte Konstrukt der "bösen Bauerngemeinde" an, und es wird noch schlimmer. Christliche Fundamentalisten terrorisieren unser Pärchen und der Horrorplot macht Platz für eine hässliche Farce, die sich reaktionär bieder am Feind abarbeitet. Ab hier bitte die Fast Forward Taste betätigen.

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